Richtig Anfüttern nach einer Kolik
Sollte Ihr Pferd trotz ausgewogener Fütterung an einer Kolik erkranken, muss sofort der Tierarzt hinzugezogen werden, um diese lebensbedrohliche Situation abzuwenden. Hat Ihr Vierbeiner die Kolik überstanden, stellt sich die Frage, wann und wie gefüttert werden soll. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Anfütterung nach einer Kolik.
Die Auswirkungen nach einer Kolik
Eine Kolik betrifft den Magen-Darm-Trakt des Pferds und führt in der Regel zu einer Verlangsamung der Darmtätigkeit, die zu Verstopfung oder einer Ansammlung von Gasen führen kann. Die Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht und muss wiederhergestellt werden. Nach einer Kolik kann der Magen-Darm-Trakt empfindlicher sein, sodass das Pferd anfälliger für erneute Verdauungsprobleme ist. Oftmals bestehen auch Kreislaufprobleme.
Wann darf ich mein Pferd wieder füttern?
Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Tierarzts und füttern Sie frühestens wieder, wenn alle Koliksymptome vollständig abgeklungen sind. Die Fütterung sollte langsam beginnen und nur allmählich gesteigert werden. Nach der Kolik sollte auf Kraftfuttergabe in den ersten 24 bis 48 Stunden verzichtet werden. Sollte das Pferd nüchtern gewesen sein, starten Sie mit kleinen Mengen Heu (eine Handvoll alle paar Stunden).
Was darf nach einer Kolik gefüttert werden?
Hochwertiges Raufutter, insbesondere gutes, weiches Heu, regt die Darmflora an und fördert die Verdauung. Die Ballaststoffe sind nach einer Verstopfungskolik besonders wichtig.
Tipp: Neben Heu können auch Heucobs eingeweicht und verfüttert werden. Durch die Wasserzugabe entsteht sofort ein weicher Futterbrei, der Verstopfungen vorbeugt.

Heu ist das wichtigste Futtermittel. Auch nach einer Kolik tut es dem Pferd gut.
Mash ist nicht nur nach einer Kolik eine gute Wahl, sondern kann auch vorbeugend gefüttert werden. Es erleichtert den Kotabsatz. Achten Sie auf getreidefreies Mash und die Fütterungsempfehlung der jeweiligen Sorte, da Mash mit Weizenkleie nicht täglich gefüttert werden darf.
Weitere Futtermittel, die die Darmflora unterstützen, sind Floh- und Leinsamen und die entsprechenden Öle aus diesen Samen. Die enthaltenen Schleimstoffe legen sich schützend um die Darmwand.
Was darf nach einer Kolik nicht gefüttert werden?
In den ersten zwei Wochen nach einer Kolik ist die Gabe von getreidehaltigem Futter oder Kraftfutter unbedingt zu vermeiden. Die darin enthaltene Stärke kann durch den noch gestressten Verdauungstrakt nicht richtig abgebaut werden, gelangt in den Dickdarm und führt dort zu einer Übersäuerung des Darms (Azidose), die weitere Erkrankungen nach sich ziehen kann. Auch Leckerlis sind in der Zeit nach einer Kolik auszusetzen. Außerdem zu vermeiden sind Stroh (wirkt stopfend), große Mengen frisches Gras, Obst und Gemüse in großen Mengen.
Je nach Art und Verlauf der Kolik sollte die Fütterung individuell angepasst werden. Fragen Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt. Wenn Sie mehr über Koliken und ihre Ursachen erfahren möchten, lesen Sie unseren Blog-Beitrag zum Thema. Dort finden Sie auch den kostenlosen Kolik-Guide für den Ernstfall zum Ausdrucken.
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*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarzts einholen.
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