15. Januar 2025

Pferde richtig aufwärmen

Rauf auf den Sattel und los geht’s mit anspruchsvollem Training. Davon sollten Pferdebesitzer ihrem Liebling zuliebe Abstand nehmen. Wärmen Sie Ihr Pferd vor der Arbeit richtig auf. Vor allem in der kalten Jahreszeit, wo Bänder, Muskeln und Gelenke kalt sind und die Bewegungsmenge aufgrund von Winterkoppeln reduziert ist, sollte besonders auf eine lange Aufwärmphase geachtet werden.

Warum soll ich mein Pferd aufwärmen?

Wie bei einem Sportler ist Aufwärmen auch beim Pferd eine wichtige Vorbereitung für das Training und der Schlüssel, um Verletzungen zu vermeiden. Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke werden sanft gedehnt und dadurch aktiviert. Dabei bedeutet „Aufwärmen“ nicht nur 20 Minuten im Schritt führen. Diese Phase kann auch bereits für leichte Biegearbeit oder zum Abfragen der Aufmerksamkeit und des Gehorsams aus dem Sattel sowie vom Boden dienen. Generell geht es nicht nur um die Bewegung, sondern auch um den Aufbau einer mentalen Verbindung zum Pferd. Auch Gangbildkontrollen können durchgeführt werden, um eventuelle Lahmheiten vorzeitig zu erkennen.

Was sind die Vorteile für mein Pferd?

  • Leichte Bewegung lockert die Muskulatur und regt die Durchblutung an.
  • Das Herz-Kreislaufsystem wird in Schwung gebracht.
  • Das Pferd fokussiert sich auf die Aufgaben.
  • Nervosität und Anspannung nehmen ab.
  • Die Gelenke werden beweglicher und geschmeidiger.
  • Das Verletzungsrisiko sinkt.

Die Aufwärmroutine

Zu Beginn der Lösephase empfiehlt sich leichte Bewegung, das heißt führen oder reiten Sie das Pferd für einige Minuten im Schritt. Der weitere Verlauf der Lösephase hängt individuell vom Pferd ab. Der Wechsel der Gangarten und das Reiten einfacher Linienführungen bereiten das Pferd für die kommende Arbeitsphase vor. Der Effekt des Aufwärmens hält in der Regel fünf bis zehn Minuten an, daher sollten lange Pausen zwischen der Lösungsphase und der Arbeitsphase vermieden werden. Generell richtet sich die Dauer der einzelnen Phasen immer nach dem Trainingszustand, dem Alter und der Gesundheit des Pferds.

Zu Beginn der Aufwärmphase eignet sich beispielsweise das Reiten im Schritt.

Bei Jungpferden sollte auf die mentale Reife und die körperliche Verfassung besonders Rücksicht genommen werden. Da hier die Aufmerksamkeitsspanne und die Kraft bzw. Balance noch nicht gegeben sind, sollte man die Gesamttrainingsdauer nicht zu lange gestalten. Hier eignen sich kurze und abwechslungsreiche Übungen wie Gangartwechsel und einfache Bahnfiguren, um die Balance und Kraft zu fördern.
Bei älteren Pferden ist eine längere Aufwärmphase, gerade im Winter, notwendig. Mindestens zwanzig Minuten Schritt empfiehlt sich, um die Gelenke zu mobilisieren.

Bei Pferden mit Gelenks- oder Bänderproblemen sollten enge Wendungen im kalten Zustand vermieden werden. Hier ist das Aufwärmen also auch besonders wichtig.

Eine abwechslungsreiche Gestaltung des Trainings wirkt nicht nur innerhalb der Disziplinen förderlich, sondern auch außerhalb. Es lohnt sich daher immer, auch einen Blick außerhalb der gewohnten Disziplin zu wagen, um neue Trainingsansätze zu gewinnen.

Nach der Arbeit: Abkühlen

Abkühlen ist wichtig, jedoch sollte das Pferd nicht frieren. Eine Decke schafft Abhilfe.

Die Cool-Down Phase nach der verrichteten Arbeit hilft den Körper abzukühlen und sorgt für Entspannung. Das Pferd kann durch lockeres Austraben und anschließendes Schrittreiten langsam abgeritten werden. Gerade im Winter ist besonders darauf zu achten, dass das Pferd nicht vollkommen verschwitzt und nass zurück auf die Weide oder in den Stall kommt. Hat ein Pferd stark geschwitzt, dient diese Phase auch dem Trockengehen des Pferds. Decken Sie Ihr Pferd bei Bedarf in dieser Phase mit einer Abschwitzdecke ein, um Erkrankungen zu vermeiden.

Jedes Pferd hat auch hier individuelle Bedürfnisse. Ein Trainer oder ein Tierarzt kann Ihnen helfen, ein auf Ihr Pferd abgestimmtes Trainingsprogramm zu entwickeln.

Sie haben Fragen oder Anregungen zum Thema? Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail unter [email protected]

*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarzts einholen.

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