Wichtiger Schutz – Der Reithelm
Nicht anders als beim Fahrradfahren schützt der Reithelm den Kopf im Fall eines Sturzes. Für den Schutz Ihrer eigenen Gesundheit sollten Sie deshalb immer einen Helm tragen. Auf welche Dinge Sie beim Kauf eines Helms achten sollten und viele weitere wissenswerte Fakten zum Thema Reithelm finden Sie in diesem Beitrag.
Reithelmpflicht in Österreich?
In Österreich besteht grundsätzlich keine Pflicht zum Tragen eines Reithelms. Eine Ausnahme gilt auf Turnieren. Dort schreibt der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) eine Helmpflicht vor. Informieren Sie sich jedoch über die geltenden Bedingungen Ihrer Versicherungen. Im Falle eines Unfalls kann das Nicht-Tragen eines Helms als grob fahrlässig angesehen werden, was einen Verlust Ihres Versicherungsschutzes zur Folge haben kann.
Unterschiede des Reithelms aufgrund der Reitsportart
Die Sicherheit eines Reithelms unterscheidet sich nicht nach der Reitsportart. Die Grundfunktion – der Schutz des Kopfes – bleibt immer gleich, lediglich die Optik unterscheidet sich nach den Disziplinen. Einzig die Helme für die Vielseitigkeit bieten durch ihre besondere Form einen zusätzlichen Schutz am Hinterkopf.
5 Punkte, auf die man beim Reithelmkauf achten sollte
- Die Außenschale sollte fest mit dem Innenhelm verbunden sein. Eine 3-Punkt-Befestigung gilt bei Helmen als Standard.
- Der Reithelm sollte mittig am Kopf gut sitzen und weder zu locker noch zu eng sein.
- Die Polsterung soll angenehm sein.
- Der Helm sollte ein gutes Belüftungssystem besitzen.
- Er sollte Reflektoren aufweisen, die für eine bessere Sichtbarkeit bei Dunkelheit sorgen.
Austausch des Helms
Es ist besonders wichtig den Reithelm nach einem Sturz durch einen Neuen zu ersetzen. Da der Helm die Kräfte des Aufpralls dämpft, kann es zu feinen Rissen kommen, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Solche Beschädigungen können die Schutzwirkung erheblich beeinträchtigen.

Reithelme müssen pfleglich behandelt werden. Schon ein einfaches Herunterfallen kann dem Material schaden.
Sie behandeln Ihren Helm besonders sorgsam, pflegen das Material und bewahren ihn in einer gepolsterten Helmtasche auf? Trotzdem sollten sie nach spätestens 8 Jahren nach Herstellung zu einem neuen Helm greifen. Das Material verschleißt mit der Zeit, was sich wiederum negativ auf die Schutzwirkung auswirken kann. Bei sehr intensiver Nutzung kann sich ein Austausch bereits nach 3-5 Jahren empfehlen. Im Inneren des Helms finden Sie einen Aufkleber mit dem Herstellungsdatum.
Die Größe des Reithelms
Um die passende Größe des Helms zu ermitteln, benötigen Sie ein Maßband. Messen Sie zuerst den größten Kopfumfang (gehen Sie dabei waagrecht um den Kopf entlang, ca. 1 cm über den Augenbrauen). Verlassen Sie sich jedoch nicht allein auf dieses Maß, sondern Probieren Sie den Helm immer vor dem Kauf an. Es gibt unterschiedliche Reithelme für verschiedene Kopfformen, weshalb das Probieren einiger Modelle empfehlenswert sein kann.
Einen zu kleinen Helm erkennen Sie, wenn:
- Die Stirn nicht ausreichend bedeckt ist und der Helm zu weit hinten am Kopf sitzt.
- Sie ein unangenehmes Druckgefühl während des Tragens spüren.
- Die 3-Punkt-Begurtung das Ohr nicht umschließt und/oder das Ohr einschneidet.
Einen zu großen Helm erkennen Sie, wenn:
- Er zu weit in das Gesicht hineinrutscht.
- Er sich im geöffneten Zustand beim Vor- und Zurückbewegen auf dem Kopf verschieben lässt.
- Er beim Vorbeugen vom Kopf rutscht.
Wählen Sie einen Helm, den Sie gerne tragen, denn nur wenn dieser optimal passt, werden Sie täglich dazu greifen!
Die neueste Technik
Die Entwicklung der Konstruktion des Helms ist inzwischen sehr weit fortgeschritten und auch technische Zusatzfunktionen sind mittlerweile erhältlich. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Technologien:
- Hartschale: Die Kombination aus einer robusten Außenschale und einer EPS-Innenschale (Expanded Polystyrol) ist besonders schlagfest und stoßabsorbierend. Noch dazu ist die Hartschale gut belüftet und bietet hohen Tragekomfort.
- In-Mold: Bei der In-Mold Technologie wird eine untrennbare Schicht erzeugt, indem das EPS-Material direkt in die Polycarbonat-Schale eingeschäumt wird. Dadurch ist der Helm besonders leicht.
- Hybride Technologie: Es werden die Hartschalen- und die In-Mold-Technologie vereint. Das Ergebnis ist eine besonders hohe und vielfältige Belüftung.
- MIPS: MIPS steht kurz für Multi—Directional-Impact-Protection-System. Die Besonderheit an dieser Technik ist, dass auch ein Schrägaufprall und starke Rotationsbewegungen bestens abgefedert und geschützt werden. Dies beruht auf der reibungsarmen, schwimmenden Schale, die in der ERP-Schale des Helms angebracht ist. Bei einem schrägen Aufprall des Reithelms verschieben sich die beiden Helmschalen und vermindern so die entstehende Rotationskraft.
Kosten eines Reithelms
Die Preise für Helme beginnen ab ca. 40 Euro und haben nach oben hin keine Grenze. Auch die günstigen Modelle entsprechen den europäischen Normen. Wichtig ist, dass der Helm das klassische 3-Punkt oder 4-Punkt-Verschlusssystem besitzt. Die Optik treibt den Preis meist in die Höhe. Die günstigen Modelle sind eher schlicht gehalten, während mittelpreisige Modelle ab ca. 150 Euro verschiedene Designs bieten.
Die Basis für sicheres Reiten ist ein gut passender Reithelm, der Ihren Kopf im Falle eines Sturzes schützt. Lassen Sie sich in einem Fachgeschäft beraten, um das beste Modell für Sie persönlich zu finden.
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*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarzts einholen.
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