Wachsam auf der Weide: Giftpflanzen erkennen
Eine artenreiche Weide trägt zur Biodiversität und zu einer ausgewogenen Fütterung bei. Allerdings verbergen sich unter den gesunden Gräsern und Kräutern auch potenziell gefährliche Giftpflanzen. In diesem Beitrag widmen wir uns der Identifizierung von giftigen Pflanzen und bieten Ihnen wertvolle Informationen, um die Gesundheit Ihres Pferdes durch gezielte Weidepflege zu schützen.
Welche Pflanzen sind für mein Pferd giftig?
Bevor Sie Ihr Pferd auf die Weide führen, sollte die Fläche nach den folgenden Giftpflanzen abgesucht werden:
- Bergahorn (Samen, Blätter, Sprösslinge)
- Buche (Samen)
- Buchsbaum (Blätter, Rinde)
- Eibe (alle Pflanzenteile)
- Eiche (unreife Früchte, Rinde, junge Blätter)
- Fingerhut (alle Pflanzenteile)
- Hahnenfuß (alle Pflanzenteile): im Heu verliert der Hahnenfuß seine Giftigkeit durch die Trocknung
- Herbstzeitlose (alle Pflanzenteile)
- Jakobskreuzkraut (alle Pflanzenteile)
- Johanniskraut (alle Pflanzenteile)
- Maiglöckchen (alle Pflanzenteile)
- Robinie (alle Pflanzenteile)
- Sumpfschachtelhalm (alle Pflanzenteile)
- Thuja (Holz, Zapfen, Zweigspitzen)
- Tollkirsche (alle Pflanzenteile)
Wie kann ich diese Giftpflanzen erkennen?
Diese Schritte können bei der Identifikation giftiger Pflanzen hilfreich sein:
- Information und Beratung: Informieren Sie sich über die für Ihre Region typischen Pflanzen.
- Standort: Beachten Sie die Standorte von verschiedenen Giftpflanzen. Manche bevorzugen trockene, andere feuchte Umgebungen.
- Erkennungszeichen der Pflanzen: Studieren Sie Blätter, Blüten und Früchte genau. Merkmale wie Farbe, Textur und Form können Aufschluss über die jeweilige Pflanzenart geben.
- Bestimmungshilfen: Spezielle Apps oder Bestimmungsbücher enthalten Bilder und Beschreibungen, die zur Identifizierung von Giftpflanzen beitragen können.
- Experten: Sind Sie sich dennoch unsicher, ziehen Sie einen Experten, wie einen Botaniker oder Tierarzt hinzu. Auch die Landwirtschaftskammern können Auskünfte geben.
Was unternehme ich gegen giftige Pflanzen auf der Weide?
Es ist nicht anzunehmen, dass Pferde giftige Pflanzen erkennen, meiden und nicht fressen. Pferde lernen von ihrer Mutter oder der Herde, welche Pflanzen genießbar sind – darauf vertrauen sollte man aber nicht. Es ist wichtig, dass die Weide regelmäßig auf Giftpflanzen kontrolliert wird, insbesondere vor dem ersten Weidegang im Frühjahr.
Finden Sie ungenießbare Pflanzen, entfernen Sie diese nach Möglichkeit mitsamt der Wurzel, um erneutes Austreiben zu verhindern. Verwenden Sie stets Handschuhe, da manche Giftpflanzen Hautirritationen verursachen. Achten Sie darauf, dass manche Pflanzen unter Naturschutz stehen und nicht entfernt werden dürfen. In solchen Fällen sollten Sie die betreffenden Bereiche umzäunen oder die Weide wechseln. Gibt es Giftpflanzen, die auf fremden Weiden oder Wiesen wachsen, sollte der Bereich abgegrenzt werden, damit keine Samen, Blätter oder Früchte auf die Weide fallen.
Eine sorgfältige Pflege und das Vermeiden von Überweidung tragen zu einer gesunden Pflanzenvielfalt bei. Nahrhafte Kräuter und Gräser, können durch erneutes Ansäen erhalten werden.
Mein Pferd hat Giftpflanzen gefressen – was kann ich tun?
Nun gilt es schnell zu handeln:
- Das Pferd sofort von der Weide holen
- Wasser zur Verfügung stellen
- Tierarzt kontaktieren
- Giftpflanze einsammeln, zur Bestimmung und Vorlage beim Tierarzt
- Symptome beim Pferd beobachten
Die Vergiftungssymptome und deren Schweregrad können je nach Pflanzenart und aufgenommener Menge variieren. Hat das Pferd kontinuierlich giftige Pflanzenteile aufgenommen, können sich die Auswirkungen erst Monate später zeigen und eine Rückverfolgbarkeit ist schwierig. Deshalb ist die präventive Kontrolle der Weideflächen die beste Vorbeugung.
Für einen Rundum-Schutz Ihres Tieres gibt es die Pferdeversicherung der Österreichischen Hagelversicherung. Sie können sich für eine Lebens- oder Krankenversicherung entscheiden. Weitere Infos finden Sie hier.
Sie haben Fragen oder Anregungen zum Thema? Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail unter [email protected]
*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarztes einholen.
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