Gesunde Fütterung, gesundes Gewicht: Grundfutter-Tipps
Grundfutter als Basis für das Wohlbefinden Ihres Pferdes
Rank und schlank: Das Idealgewicht eines Pferdes ist nicht nur ein ästhetischer Faktor, sondern auch ein grundlegender Baustein für die Gesundheit des Tieres. Dabei spielt die Fütterung eine maßgebliche Rolle. Ein hochwertiges Grundfutter bildet die Basis einer ausgewogenen Ernährung und kann bei der Gewichtsreduktion helfen. Erfahren Sie hier, wie sich ein optimales Grundfutter zusammensetzt und wie Ihr Pferd überschüssige Pfunde verlieren kann.
Bedürfnisorientierte Rationsgestaltung
Als Orientierungshilfe gilt: 1,5 kg Trockenmasse Grundfutter pro 100 kg Lebendgewicht pro Tag. Die genaue Menge wird mittels dem Erhaltungs- und Leistungsbedarfs des Pferdes bestimmt. Diese sind sehr individuell und hängen von Rasse, Alter, Trainingszustand, Haltungssystem, Ernährungszustand und dem aktuellen Klima ab. Eine langsame Anpassung der Futtermenge und die Aufteilung in mehrere Portionen fördern die Verdauung, stabilisieren den Blutzuckerspiegel und unterstützen die Gewichtskontrolle. Während der Fütterung sollte unbedingt Stallruhe gewährleistet werden.
Die Bestandteile eines optimalen Grundfutters
Die Bestandteile eines Pferdefutters setzen sich grundsätzlich aus Grund- und Kraftfutter zusammen. Zum Grundfutter zählen rohfaserreiche Pflanzen, wie Gräser und Kräuter. Diese dienen der natürlichen Grundversorgung, aufgrund der physiologischen Gegebenheiten des Pferdes. Kraftfutter besteht typischerweise aus Hafer, Gerste oder pelletierten Futtermitteln, die den Energiebedarf des Pferdes decken. Im Folgenden finden Sie die gängigsten Grundfuttermittel:
- Frisches Weidegras: In Abhängigkeit von Standort, Nährstoffversorgung und Nutzungsintensität variiert die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes einer Weide stark. Idealerweise sollte der Aufwuchs zu 80 Prozent aus fruktanarmen Gräsern und zu 20 Prozent aus Kräutern und Leguminosen bestehen, wobei der Kleeanteil aufgrund seines hohen Proteingehalts niedrig sein sollte. Im Schnitt nimmt ein Pferd ca. 1,5 bis 2 kg Trockenmasse pro 100 kg Lebendgewicht auf. Diese Menge reicht im Schnitt zur Deckung des Erhaltungsbedarfs, weitere Nahrungsaufnahme führt zur Verfettung. Allerdings erfordert eine höhere Leistung Zufütterung.
- Heu: Die Kriterien für Heu sind identisch mit denen für Weidegras. Gutes Heu zeichnet sich durch einen frischen Geruch und hellgrüne Farbe aus. Um hohe Qualität zu erreichen, sollte der Staubgehalt gering sein und kein Schimmel oder größere Verschmutzungen enthalten sein. Mindestens 1/3 des Raufutters sollte aus Heu bestehen.
- Stroh: Stroh weißt einen besonders hohen Fasergehalt auf, enthält aber wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Durch einen Strohhäcksel-Anteil im Futter wird die Verzehrsgeschwindigkeit reguliert und Volumen für die Darmtätigkeit geschaffen. Aufgrund der langen Verweildauer von Stroh im Blinddarm, sollte immer auf eine ausreichende Heufütterung geachtet werden.
Unverzichtbar: Die Tränke
Der uneingeschränkte Zugang zu frischem und sauberem Wasser ist neben einer bedarfsgerechten Fütterung unverzichtbar. Die Spanne des Wasserverbrauchs liegt ca. zwischen 40 und 120 Litern. Für die genaue Definition des Wasserbedarfs müssen die Faktoren Körpergröße, Fütterung, Leistung und auch die Witterung berücksichtigt werden.
Hat der gut gemeinte, ausgedehnte Weidegang und die Extraportion Heu ein paar Kilo zu viel auf die Pferdehüfte gebracht? Dann gibt es hier ein paar Tipps, um eine sanfte Gewichtsreduktion zu erreichen.
Wann ist mein Pferd zu dick?
Zuerst einmal: Wiegen. Steht keine Waage zur Verfügung kann das Körpergewicht auch über folgende Formel berechnet werden:
Das durchschnittliche Idealgewicht eines Pferdes hängt in erster Linie von seiner Rasse ab. Grundsätzlich gibt es aber einige Anzeichen, die auf ein zu hohes Körpergewicht hinweisen:
- Normal, durchschnittlich: Rippen nicht sichtbar, aber fühlbar. Rücken gerade und flach mit einem abgerundeten Widerrist. Ein lockeres Fettgewebe um den Schweifansatz.
- Dick: Lockeres Fettgewebe über den Rippen. Rücken leicht gebogen und Fettablagerung entlang des Widerrists, sowie an den Schultern und um den Nacken.
- Fett, deutlicher Speckansatz: Rippen schwer zu spüren, deutliche Biegung der Rückenpartie. Widerrist ist mit Fett abgedeckt und der Nacken verdickt. Das Fettgewebe um den Schweifansatz ist sehr weich und die Innenschenkel zeichnen sich durch Fettauflagerungen aus.
- Adipös: Die Rippen sind ungleichmäßig mit Fett belagert und der Rücken biegt sich deutlich. Widerrist, Nacken, Schweifansatz und Flanke mit Fett angefüllt. Die Innenschenkel reiben durch das Fett aneinander.
Was sind die Ursachen für Übergewicht?
Die Hauptursache für eine Gewichtszunahme liegt meistens in der Kombination aus übermäßiger Futteraufnahme oder falscher Fütterung und mangelnder Bewegung. Manche Rassen neigen aufgrund ihrer Genetik eher zu überschüssigen Pfunden, als andere. Natürlich können auch Krankheiten oder Stoffwechselstörungen zu Übergewicht führen. Für eine genaue Diagnose und Fütterungsempfehlungen sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Pferdediät – Richtige Fütterung zum Abnehmen:
Reduzieren Sie die Kalorienzufuhr. Kraftfutter reduzieren und Raufutter priorisieren. Pferde, die keine hohe körperliche Leistung erbringen müssen, sollten generell nur mit gutem Raufutter und Mineralstoffen versorgt werden. Ist dies bereits der Fall, verringern Sie Menge und Energiegehalt des Grundfutters, ohne radikale Kürzungen. Außerdem sollten keine Abstriche der Qualität vorgenommen werden, um weiterhin eine optimale Nährstoffversorgung zu garantieren.
Heu ist das wichtigste Diätfuttermittel. Durch eine Beimischung von Stroh kann der Energiegehalt gesenkt werden, und das Pferd muss durch den höheren Rohfasergehalt länger Kauen. Achtung: Verzichten Sie auf reine Strohfütterung, da es zu einem Nährstoffmangel und Verstopfung kommen kann. Verringern Sie die Futteraufnahmegeschwindigkeit durch engmaschige Heunetze und teilen Sie die Rationen in mehrere Gaben pro Tag auf. Dadurch wird auch die Verdauung gefördert und der Blutzuckerspiegel stabilisiert. Für eine reduzierte Futteraufnahme während des Weidegangs stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Begrenzen Sie die Weidezeit auf wenige Stunden und sehr magere Weiden. Alternativ können Sie einen Weidemaulkorb verwenden oder die Leistung des Pferdes erhöhen.
Bewegung – Der Schlüssel zum gesunden Abnehmen:
Das A und O, um die Pferdekilos purzeln zu lassen, ist Bewegung. Regelmäßiges Training fördert den Energieverbrauch, Herz-Kreislauf-System und Muskulatur. Die Intensität sollte langsam erhöht werden. Trab- und später auch Galoppstrecken verbrennen mehr Energie als reiner Schritt. Der Fokus bei den Trainingseinheiten sollte auf Langstrecken gerichtet sein, da diese den aeroben Bereich ansprechen und so ideal zur Gewichtsabnahme sind.
Qualitativ hochwertiges Grundfutter bzw. Raufutter, bedarfsangepasste Rationsgestaltung und ausreichend Bewegung machen Pferde glücklich. Achtet der Besitzer dann noch auf erste Anzeichen für Übergewicht und lenkt gegen, steht dem absoluten Wohlbefinden des Vierbeiners nichts mehr im Wege. Für einen Rundum-Schutz Ihres Tieres gibt es die Pferdeversicherung der Österreichischen Hagelversicherung. Sie können sich für eine Lebens- oder Krankenversicherung entscheiden. Weitere Infos finden Sie hier.
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*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarztes einholen.
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