20. September 2024

Pferdepflege leicht gemacht – Teil 4: Hufpflege

Die Hufe sind sehr wichtig für die Gesundheit des Pferds, da sie das gesamte Gewicht tragen und zur Fortbewegung dienen. Eine gründliche Pflege ist daher unerlässlich. In diesem Beitrag erfahren Sie alles rund um das Thema Hufpflege und welche Schritte zu einer guten Pflegeroutine gehören.

Die richtige Hufpflege:

Die Hufe sollten täglich vor und nach dem Reiten, sowie bei anderer Bewegung ausgekratzt werden. Dazu wird der gleichnamige Hufauskratzer verwendet, der aus einer Spitze und einer kleinen Bürste besteht. So können Sie Schmutz, Stroh, Steinchen und sonstige Ablagerungen einfach entfernen.

Der Hufauskratzer dient zum Entfernen von Schmutz, Stroh, Steinchen und anderen Ablagerungen.

Die Vorgehensweise beim Hufauskratzen:

  • Zuerst wird von oben nach unten die Strahlfurche ausgekratzt
  • Der Strahl in der Mitte des Hufs ist sehr sensibel und sollte nur vorsichtig mit der Bürste gereinigt werden
  • Bei Pferden mit Hufeisen können kleine Steinchen zwischen dem Horn und dem Hufeisen liegen. Auch diese müssen entfernt werden.

Der Einsatz von Huffett und Huföl:

Ob man ein spezielles Fett oder Öl für den Huf verwenden sollte, hängt von seiner Qualität ab. Steht das Pferd häufig auf nassen, matschigen Weiden und hat viel Kontakt mit Feuchtigkeit, versiegelt das Öl den Huf und schützt so vor dem Eindringen der Feuchtigkeit.

Sind die Hufe bereits eher spröde und trocken, dann bewirkt das Einölen den gegenteiligen Effekt und der Huf kann nicht die nötige Feuchtigkeit aufnehmen. Bei trockenen Hufen empfiehlt es sich, in flachen Flüssen oder Seen zu Reiten, oder das Pferd auf eine mit Tau befeuchtete Weide zu führen.

Anwendung von Huffett oder Huföl:

  • Heben Sie den Pferdehuf auf und tragen Sie das Fett oder Öl zuerst auf den Ballen und die hintere Hufhälfte auf
  • Fetten Sie danach die äußere Hufwand und den Kronrand ein
  • Die Hufsohle sollte ausgespart werden, da hierüber die Feuchtigkeit aufgenommen wird

Äußere Einflüsse auf den Huf:

Wie bereits erwähnt, ist Feuchtigkeit ein wichtiger Faktor für den Huf. Kann der Huf nie vollständig trocknen, weil das Pferd beispielsweise auf feuchten, matschigen Böden oder in von Urin nassen Einstreu steht, kann dies zum Eintrag von Bakterien (natürlich auch durch Pferdeäpfel) führen und schlimmstenfalls zu einer Strahlfäule führen. Um dies zu vermeiden, sollten Boxen und Koppeln regelmäßig abgemistet werden.

Pflege durch den Hufschmied:

Der Huf selbst und auch der Beschlag mit den Hufeisen sollten regelmäßig von einem Hufschmied kontrolliert werden. Der Barhuf muss aufgrund seines natürlichen Wachstums alle vier bis sechs Wochen geschnitten werden, da sonst das Horn brüchig wird oder sich eine Fehlstellung entwickelt. Generell hängt der Beschnitt des Hufs von vielen Faktoren ab, beispielsweise wie das Pferd aufgestallt ist und auf welchen Böden es sich bewegt. Auch individuelle Unterschiede aufgrund der Hufqualität beeinflussen das Intervall des Schnitts. Ihr Hufschmied wird sie über das optimale Vorgehen bei den Hufen Ihres Pferds informieren.

Hufeisen hingegen müssen aufgrund des Wachstums etwa alle sechs bis acht Wochen erneuert werden. Sie werden mit der Zeit locker und können ganz abfallen. Kontrollieren Sie deshalb bei der täglichen Hufpflege den festen Sitz der Hufeisen.

Ein Hufschmied hält ein Hufeisen und den Huf eines Pferdes. Er trägt eine Schürze, im Hintergrund eine Holzwand.

Der Hufschmied schneidet den Huf und bringt Hufeisen an.

Pferde sind aufgrund ihres Wesens als Lauftiere auf intakte Hufe angewiesen. Die tägliche Pflegeroutine leistet also einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit des Pferds. Für weitere Informationen zum Thema Huf und Hufeisen, lesen Sie unseren Beitrag „Das Hufpflege Einmaleins“.

Für einen Rundum-Schutz Ihres Tiers gibt es die Pferdeversicherung der Österreichischen Hagelversicherung. Sie können sich für eine Lebens- oder Krankenversicherung entscheiden. Weitere Infos finden Sie hier.

Sie haben Fragen oder Anregungen zum Thema? Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail unter [email protected]

*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarztes einholen.

Related Posts