25 Millionen Euro Spätfrost-Schaden in der Landwirtschaft

Ernteversicherer zieht erste erschütternde Zwischenbilanz der Spätfrostschäden vom 18. Mai 2012

Österreichische Hagelversicherung versichert Frost seit 1995

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 21. Mai 2012): Temperaturen bis zu minus 5 Grad Celsius verursachten in der Nacht vom 17. auf 18. Mai 2012 insbesondere in Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark Schäden in der Landwirtschaft von 25 Millionen Euro. Am schwersten betroffen ist Niederösterreich mit einem Gesamtschaden von mehr als 20 Millionen Euro. Diese erschütternde Zwischenbilanz muss nach den Schadenserhebungen von Freitag bis Sonntag durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung gezogen werden. Vom Frost schwer beschädigt wurden vor allem Wein, Ackerkulturen wie Kürbis, Sonnenblumen und Soja sowie die Spezialkulturen Christbäume und Erdbeeren. Im Weinbau kann das volle Schadensausmaß jedoch erst in einigen Wochen definitiv festgestellt werden.

Faktum ist, dass die Vegetationsperiode durch den Klimawandel früher beginnt und die Pflanzen dadurch für Spätfröste empfindlicher werden. So auch im Jahr 2012 – nach dem wärmsten März seit Beginn der Aufzeichnungen gab es bereits am 9. und 18. April Spätfröste, die Schäden an den jungen Pflanzen verursacht haben. Der Spätfrost am 18. Mai hat aufgrund der bereits fortgeschrittenen Pflanzenentwicklung die schwersten Schäden verursacht.


Spätfrostschaden an Wein

Niederösterreich: 20 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft durch Spätfrost

In Niederösterreich entstand durch den späten Frost ein Schaden in der Landwirtschaft von 20 Millionen Euro. Am schwersten betroffen sind die Weinkulturen im Pulkautal. Insgesamt ist rund ein Viertel der Weinfläche Niederösterreichs, das sind 6.000 ha, frostgeschädigt. In den betroffenen Gebieten wurden die gesamten Kürbisbestände und auch Teile der Sonnenblumen- und Sojakulturen – insgesamt 5.000 ha Ackerfläche – arg in Mitleidenschaft gezogen. Ebenfalls betroffen sind Christbaumkulturen und Spezialkulturen wie Erdbeeren.

Der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, sagt in einem Gespräch mit Agrarlandesrat Dr. Stephan Pernkopf eine rasche Erhebung der eingetretenen Frostschäden in der Landwirtschaft zu, damit die Bäuerinnen und Bauern schnell zu ihrer Entschädigung kommen. „Denn wer rasch hilft, hilft doppelt. So kann zumindest ein Teil der Schäden abgegolten werden“, so Pernkopf.

Landesrat Pernkopf weiter: „Das Land Niederösterreich verbilligt die Frostversicherungsprämie mit 25 % durch einen jährlichen Zuschuss von insgesamt 600.000 Euro und leistet damit wichtige Hilfe zur Selbsthilfe.“

Burgenland: 4 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft durch Spätfrost

Im Burgenland entstand durch den späten Frost ein Schaden in der Landwirtschaft von mehr als 4 Millionen Euro. Am schwersten betroffen sind Nord- und Mittelburgenland. Auch im Burgenland wurde der Wein am ärgsten in Mitleidenschaft gezogen. Weiters wurden Schäden an Ackerkulturen, Gemüse, Erdbeeren und Christbäumen verursacht.

Steiermark: 1 Million Euro Schaden in der Landwirtschaft durch Spätfrost

In der Steiermark zog der Frost 2.500 ha Ackerkulturen, vor allem Kürbis und Mais, in Mitleidenschaft. Es entstand ein Schaden in der steirischen Landwirtschaft von rund einer Million Euro.

Seit Freitag werden die Schäden durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung erhoben. So ist sichergestellt, dass die betroffenen Landwirte so rasch wie möglich zu ihrer Entschädigung kommen.

Frost ist in der Mehrgefahrenversicherung bei der Österreichischen Hagelversicherung versicherbar. „Die enormen Spätfrostschäden vom letzten Freitag unterstreichen die Notwendigkeit einer rechtzeitigen und flächendeckenden Risikovorsorge. Wir haben auf dieses Gefahrenpotenzial reagiert und bieten seit mehreren Jahren mit der Mehrgefahrenversicherung umfassenden Schutz an“, betont Weinberger abschließend.

Rückfragehinweise:
DI Sabine Kamraner-Köpf, Kommunikation, T.: 01/403 16 81-18 oder 0664 281 83 73, [email protected]
Niederösterreich: Landesleiter Ing. Josef Kaltenböck, T.: 0664/827 20 53
Burgenland: Landesleiter DI Günther Kurz, T.: 0664/281 83 75
Steiermark: Ing. Josef Kurz, T.: 0664/827 20 56