Bodenverbrauch enorm – 2014 schon wieder 200 Bauernhöfe verbaut

Prominente Österreicher, darunter Walter Rothensteiner und Tobias Moretti, unterstützen die Kampagne „Stop dem rasanten Bodenverbrauch“.

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 18. Juli 2014): Die Österreichische Hagelversicherung setzt sich gemeinsam mit heimischer Prominenz im Rahmen der Kampagne „Stop dem rasanten Bodenverbrauch“ gegen eine stetige Bodenverbauung für Siedlungs-, Verkehrs- und Industriezwecke ein. Kritisiert wird der sorglose Umgang mit unseren wertvollen Agrarflächen.

„Täglich wird in Österreich ein Bauernhof verbaut. Das entspricht rund 22 Hektar Boden oder umgerechnet 31 Fußballfeldern. Pro Jahr wird somit eine Fläche von rund 8.000 Hektar Boden versiegelt. Allein seit Jahresbeginn fielen bereits 200 Bauernhöfe oder 6.200 Fußballfelder der Verbauung zum Opfer“, zieht Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und Präsident der weltweiten Vereinigung der Agrarversicherer, eine drastische Bilanz und erklärt weiter: „Hochgerechnet auf die nächsten 50 Jahre zeigt sich ein dramatisches Bild: Bereits 2065 könnte flächenmäßig so viel wie die gesamte Ackerfläche Oberösterreichs und der Steiermark zusammen verbaut sein.“ Österreich bildet bei der Verbauung der fruchtbaren Böden einen Negativrekord in Europa. Dazu folgende Zahlen: Österreich hat 1,75 m² Supermarktfläche pro Kopf zur Verfügung, in Italien und Frankreich sind es beispielsweise nur 1 m². Während in Österreich 0,5 Prozent der Agrarflächen verbaut werden, sind es im Nachbarland Deutschland – wo es eine strukturiertere Raumordnung gibt – nur 0,25 Prozent.

Österreichische Prominenz engagiert sich für die Sicherung der Agrarflächen

Auch Raiffeisen-Generalanwalt Dr. Walter Rothensteiner setzt sich für den Schutz unserer Umwelt und unserer wertvollen Böden ein: „Beim Bodenverbrauch dürfen wir den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verlieren. Produktive Flächen stellen die Grundlage für unsere nachhaltige Versorgung mit heimischen Lebensmitteln dar.“

Schauspieler und Landwirt Tobias Moretti warnt vor den Folgen des Agrarflächenverbrauchs: „Neben der Gefährdung der Versorgung mit heimischen Lebensmitteln riskieren wir durch die Verbauung auch eine zunehmende Verschandelung unseres idyllischen Heimatlandes.“

Neben Rothensteiner und Moretti engagieren sich zahlreiche Persönlichkeiten, wie der Präsident des Österreichischen Bauernbundes Jakob Auer, der Schriftsteller Dr. Alois Brandstetter, EU-Agrarkommissar a.D. Dr. Franz Fischler, Prälat Mag. Maximillian Fürnsinn, Stift Herzogenburg, Versicherungsverbandspräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Vienna Insurance Group Dr. Günter Geyer, der Rektor der Universität für Bodenkultur Dr. Martin Gerzabek, der Soziologe und Schriftsteller Dr. Roland Girtler, der Genetiker Dr. Markus Hengstschläger, die Brainbows- Geschäftsführerin Monika Langthaler-Rosenberg, Agrana-Generaldirektor Dipl.-Ing. Johann Marihart, der Präsident des Ökosozialen Forums Dr. Stephan Pernkopf, Leipnik-Lundenburger Invest-Generaldirektor Dipl.-Ing. Josef Pröll, Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes, Olympiasieger Fritz Strobl und viele mehr im Rahmen der Kampagne „Stop dem rasanten Bodenverbrauch“ der Österreichischen Hagelversicherung für Flächensicherung und gegen die rasante Bodenversiegelung.

Von der Gefährdung der regionalen Lebensmittelversorgung bis zu Klimaveränderungen

Die Folgen des Verbrauchs von Agrarflächen sind weitreichend: Je mehr landwirtschaftliche Nutzflächen verbaut werden, desto gefährdeter ist die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Das Risiko von Versorgungsabhängigkeit durch notwendige Importe steigt.
Aber auch zwischen dem Klimawandel und dem zunehmenden Bodenverbrauch kann eine unmittelbare Verbindung festgestellt werden: Unsere Ackerflächen dienen als Wasser- und CO2-Speicher und sind entscheidend für eine funktionierende Umwelt. Zudem steigt die Gefahr von Hochwasser, da das Wasser von verbautem Boden nicht mehr aufgenommen werden kann. Schreitet diese Entwicklung weiter so voran, verschwindet in Österreich langfristig die Landwirtschaft und damit sind 500.000 Arbeitsplätze gefährdet.

„Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der Boden die Basis für unser Leben ist. Mit einer bodenschonenden Raum- und Verkehrsplanung in der Gegenwart wird das Klima von morgen gemacht und nicht die Zukunft unserer Kinder verbaut“, resümiert Weinberger.


Vorstandsvorsitzender Dr. Kurt Weinberger mit Generalanwalt Dr. Walter Rothensteiner
(Bild: © www.peterberger.at)

„Täglich wird in Österreich ein Bauernhof verbaut“

Rückfragehinweis:
Dipl.-Ing. Sabine Kamraner-Köpf, Kommunikation, T. 0664/281 83 73