Faktum Klimawandel erfordert transparente und nachhaltige Rahmenbedingungen

Strategien im Umgang mit dem Klimawandel wurden in der Österreichischen Hagelversicherung diskutiert

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 6. Mai 2014): Auf Einladung des Instituts für Umwelt – Friede – Entwicklung (IUFE) diskutierten Experten aus Politik, Wissenschaft und NGOs in der Österreichischen Hagelversicherung Strategien zum Klimaschutz und zu Finanzierungsmöglichkeiten. Einhelliger Tenor aller Beteiligten: Die Fokussierung auf die Mittelbereitstellung ist wichtig, jedoch darf der Blick auf die Wirksamkeit der Klimafinanzierung nicht verloren gehen.


Reinhold Lopatka, Präsident IUFE; Josef Schmid, Vorstandsdirektor Österreichische Hagelversicherung

„Der Klimawandel setzt sich unaufhaltsam fort, Wetterextremereignisse wie Überschwemmungen und Trockenheit nehmen in ihrer Intensität und Häufigkeit zu“, so heißt es im jüngsten UNO-Weltklimabericht. Eine Tatsache, die auch Dr. Josef Schmid, Vorstandsdirektor der Österreichischen Hagelversicherung, bestätigt. „Die mit dem Klimawandel einhergehenden Unwetterereignisse treffen die Landwirtschaft zuallererst und am stärksten, beeinflussen die Ernte und somit die Nahrungsmittelproduktion. Umso wichtiger ist daher in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels umfassender Versicherungsschutz. Zudem darf aber auch landwirtschaftlicher Boden nicht durch Verbauung der Bewirtschaftung entzogen werden, um die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln nicht zu gefährden.“

Auch IUFE-Präsident und ÖVP-Klubobmann Dr. Reinhold Lopatka sieht im Klimawandel ein bedrohliches Szenario, das nur unter gemeinsamer Anstrengung gelöst werden kann: „Der Klimawandel ist weltweit eine große Herausforderung, der man sich stellen muss. Österreich kann sich hier einbringen, um auch die ärmsten Länder, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, zu unterstützen. Es gilt Synergien zu nutzen, da Klimaschutz und Entwicklung untrennbar miteinander verbunden sind.“


stehend (von links): Reinhard Mechler, International Institute for Applied System Analysis und Co-Autor des IPCC-Berichts; Manfred Kohlbach, Ministerium für ein lebenswertes Österreich; Sandra Wibmer, Austrian Development Agency; Daniel Pajank, Bundesministerium für Finanzen; Johannes Steiner, IUFE; Johannes Wahlmüller, Global 2000 Sitzend: Judith Zimmermann-Hößl, Moderation; Reinhold Lopatka, Präsident IUFE; Josef Schmid, Vorstandsdirektor Österreichische Hagelversicherung

Sandra Wibmer, von der Austrian Development Agency (ADA) stellte in ihrer Keynote österreichische Projekte im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit vor, die zugleich auch Anpassungsstrategien an den Klimawandel verfolgen: „Hier hat Österreich großes Know-how, das es im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringe.“ Bei der anschließenden Dialogrunde, die von Judith Zimmermann-Hößl (KOO) geleitet wurde, strichen sowohl Daniel Pajank (BMF) als auch Manfred Kohlbach (BMLFUW) hervor, dass man bei den internationalen und auch bei den nationalen Verpflichtungen der Beitragsleistung zur Klimafinanzierung auf einem guten Pfad sei, was auch mit der interministeriell erarbeiteten Klimastrategie Österreichs verbrieft werde. Reinhard Mechler (IIASA), der auch am jüngsten Klimabericht federführend mitgewirkt hat, forderte weitgehende Maßnahmen und einen Strukturwandel ein, da ansonsten die Folgeschäden und -kosten aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels nicht abzusehen seien. Eine Kerbe, in die auch Johannes Wahlmüller (Global 2000) schlug, der die positiven Entwicklungen in der österreichischen Klimapolitik zwar hervorhob, aber auch konstatierte, dass Österreich hier eine Vorreiterrolle – auch in puncto Kostenwahrheit von erneuerbaren Energien und den endlichen fossilen Energien – wahrnehmen müsse.

Rückfragehinweis:

Mag. Johannes Steiner, Institut für Umwelt – Friede – Entwicklung (IUFE),
T. 01/814 20-65