Frostgefahr im Weinbau steigt: Wie kann man als Winzer vorbeugen?

Hagelversicherung und Weinbauverband luden deutschen Rebschutzexperten Peter Schwappach nach Österreich

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 22. November 2012): Spätfröste haben in den vergangenen beiden Jahren massive Schäden im Weinbau verursacht. Allein heuer wurde in Niederösterreich durch eine Spätfrostnacht am 17./18. Mai mit Temperaturen bis zu minus sechs Grad Celsius rund ein Viertel der Weinfläche, das sind 6.000 ha, frostgeschädigt. Österreichweit wurden 7.000 ha geschädigt. Damit es erst gar nicht zu Spätfrost im Weingarten kommt, beschäftigt sich der deutsche Rebschutzexperte Peter Schwappach von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau mit verschiedenen Frostpräventionsmöglichkeiten für Winzer. Aus diesem Anlass lud die Österreichische Hagelversicherung gemeinsam mit dem Weinbauverband versicherte Winzer zu einem Fachvortrag von Peter Schwappach in die Bezirksbauernkammer Baden am 21. November ein. „Uns ist es über den Versicherungsschutz hinaus wichtig allfällige Frostschäden unserer Mitglieder zu vermindern. Daher informieren wir sie, was man neben einer Versicherung noch zur Frostprävention tun kann“, erklärt Dr. Kurt Weinberger, Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung.

Bei den möglichen Frostabwehrmaßnahmen reicht die Palette vom Einsatz von Beregnungsanlagen über Erwärmung durch Heizdrähte oder Öfen bis hin zu Luftverwirbelungen durch Hubschrauber zur Temperaturerhöhung. „Unsere verschiedenen Versuche zeigen, dass einige unserer Maßnahmen zur Frostvorbeugung unter teilweise hohem Kostenaufwand zu einem erfolgreichen Ergebnis führen können. Eine Private Public Partnership Versicherungslösung wie in Österreich ist allerdings aus heutiger Sicht die wirtschaftlich interessantere Alternative“, so Schwappach.

„Die österreichische Agrarpolitik hilft durch die 50%-ige Prämienbezuschussung das Frostrisiko im Weinbau mit einer Frostversicherung besser verkraftbar und kalkulierbar zu machen“, betont Dipl. HLFL Ing. Josef Pleil, Präsident des österreichischen Weinbauverbandes.

Faktum ist: Die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist vom Klimawandel zuerst und am stärksten betroffen. Laut Klimaforschung werden Wetterextremereignisse wie Frost, Hagel, Starkregen oder Stürme durch die Erderwärmung in Zukunft häufiger, länger und intensiver auftreten. Aufgrund dieser Entwicklung wird eine Risikominimierung insbesondere im Weinbau zur Abfederung von Ertragsschwankungen in den nächsten Jahren noch wichtiger.

Präsentation „Frostabwehr im Weinbau“


im Bild v.l. Gen.Dir. Kurt Weinberger, Rebschutzexperte Peter Schwappach und Weinbaupräsident Josef Pleil