Hagelversicherung schützt Burgenlands Bauern

Die Landwirtschaft erwartet zunehmend Unwetterereignisse

Eisenstadt, 2. Dezember 2010

Das Burgenland war heuer von zahlreichen Hagelschäden betroffen. Besonders markant waren die Hagelunwetter am 13. Juni in den Bezirken Eisenstadt und Mattersburg, am 23. Juli im Bezirk Jennersdorf und am 14. August wieder in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg sowie in Oberpullendorf. Die zum Teil golfballgroßen Hagelschloßen verursachten massive Schäden insbesondere an Ackerkulturen, Obst und Wein.

Landesmittel für die Hagelversicherung um 25% erhöht

Falb-Meixner: „Mir ist besonders in Zeiten zunehmender Unwettereignisse die Möglichkeit eines umfassenden Schutzes für die burgenländischen Landwirte wichtig. Daher habe ich trotz hoher Einsparungen im Budget 2011 die Landesmittel für die Hagelversicherung unserer Landwirte um rund 25% erhöht. Damit ist gewährleistet, dass die gesetzlich notwendigen Mittel für einen umfassenden Schutz unserer Werkstatt unter freiem Himmel zur Verfügung stehen.“

Wer rasch hilft, hilft doppelt!

“Nach solchen Unwettern gilt für uns immer Eines: den betroffenen Bauern rasch zu helfen. Dies hat für uns stets oberste Priorität. Für die Erhebung der Schäden durch unsere Sachverständigen sind wir bestens gerüstet. Nach dem Hagel am 14. August zum Beispiel waren unsere Experten noch am selben Tag vor Ort im Einsatz. Bei der lokalen Schadenserhebung arbeiten wir anstelle der in anderen Ländern üblichen Zählblätter mit Tablet-PCs. Auf digitalisierten Feldstücken werden die Schäden unter Einbindung des betroffenen Landwirtes erhoben und in der Zentrale in Wien sofort weiter bearbeitet. Die ersten Entschädigungszahlungen wurden binnen einer Woche überwiesen“, betont Dipl.-Ing. Günther Kurz, Landesleiter der Österreichischen Hagelversicherung im Burgenland

Mehrgefahrenversicherung im Vormarsch

Hagel verursachte bei Burgenlands Bauern heuer einen Gesamtschaden von rund 5 Mio. Euro. Für die nächsten Jahre wird von der Wissenschaft ein tendenzieller Anstieg von Wetterextremereignissen als Folge des Klimawandels prognostiziert. Auch die Heftigkeit der Unwetter und Stürme werde weiter zunehmen. Die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist davon ganz besonders betroffen, da 80% des Ertrages vom Wetter abhängen. Die burgenländischen Landwirte wissen aber sehr gut mit dem wachsenden Wetterrisiko umzugehen und reagieren durch entsprechende Risikoabsicherung. Bereits 124.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen sind im Burgenland gegen Hagelschäden versichert (siehe Chart). 1995 waren es beispielsweise nur 68.000 Hektar. Der Trend geht dabei zur umfassenden Risikovorsorge – zur Mehrgefahrenversicherung, die über Hagel hinaus Risiken wie Überschwemmung, Sturm, Dürre und vieles mehr abdeckt.

„Sich in Zeiten zunehmender Wetterrisiken gegen Ernteausfälle zu versichern, macht wirtschaftlich doppelt Sinn. Denn im Schadensfall besteht damit Rechtsanspruch auf Entschädigung und wer versichert ist, hat immer ein kalkulierbares Einkommen. Der 25%-ige Prämienzuschuss durch das Land Burgenland an die Bauern macht eine betriebliche Absicherung zusätzlich interessant“, so Landesrat Falb-Meixner und Landesleiter Kurz unisono.

Diagramm landwirtschaftliche versicherte Fläche 1995-2009 Burgenland