Hagelversicherung zu UNO-Weltklimabericht: Klimawandel führt zu steigenden Schäden in der Landwirtschaft
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Zunahme der Wetterextremereignisse macht umfassendes Risikomanagement für die Landwirtschaft immer wichtiger
Wien (Österreichische Hagelversicherung, 1. April 2014): Das Jahr 2013 zeigte deutlich, wie sehr die Landwirtschaft von den zunehmenden Wetterextremereignissen, bedingt durch den Klimawandel, betroffen ist. Frühzeitiger Hagel, Hochwasser, Hitze und Dürre machten der Landwirtschaft schwer zu schaffen. Auch über den Jahreswechsel setzten sich die extremen Wetterlagen mit dem zweitwärmsten Winter der Messgeschichte fort.
Wie der jüngste UNO-Weltklimabericht belegt, nehmen Wetterextremereignisse wie Überschwemmungen und Trockenheit in ihrer Intensität und Häufigkeit zu. Es ist allgemein bekannt, dass der Klimawandel eine Folge der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen ist. Wenn man bedenkt, dass die Kosten im Zusammenhang mit der Klimaveränderung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf rund 20 Prozent des weltweiten BIP ansteigen könnten, ist neben einer Reduktion der Treibhausgasemissionen auch ein entsprechendes Risikomanagement aufgrund der steigenden Schäden durch Wetterextremereignisse notwendig. „Weltweit gibt es den Trend zu mehr private-public-partnership-Versicherungsmodellen. So hat beispielsweise Amerika in seiner kürzlich beschlossenen Farm Bill die jährlichen finanziellen Mittel für die Versicherungssysteme zur Ertragsabsicherung von Naturkatastrophen in der Landwirtschaft von 5 auf 9 Milliarden US Dollar fast verdoppelt. Österreich hat jetzt schon teilweise ein private-public-partnership-Modell für die Absicherung von Hagelschäden in der Landwirtschaft und wird dieses – wie im Regierungsprogramm fixiert – durch die beabsichtigte Ausweitung der Förderung auf alle Unwetterrisiken weiter ausbauen“, stellt Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und Präsident der weltweiten Vereinigung der Agrarversicherer AIAG zum UNO-Weltklimabericht fest.
22,4 ha werden pro Tag versiegelt: Durch den Verlust von Wasserspeicher steigen Hochwasserschäden
Boden ist ein bedeutender CO2- und Wasserspeicher. Jede Versiegelung dieses wertvollen natürlichen Regulators bedeutet, dass in Zukunft bei vermehrt auftretenden Starkniederschlägen weniger Wasser aufgenommen werden kann und dadurch die Schäden bei Überschwemmungen steigen. Zudem bedeutet der Verlust von wertvollem CO2- Speicher eine zusätzliche Beschleunigung des Klimawandels, das heißt der Erderwärmung. Dadurch wächst wiederum die Gefahr von noch mehr Unwettern und Wetterextremereignissen. Dieser Teufelskreis muss durch eine deutliche Reduktion des Bodenverbrauchs unterbrochen werden.
Sorgsamer Umgang mit der Ressource Boden erforderlich
Der Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperaturen, eine veränderte Energiebilanz des Klimasystems und die damit verbundenen Unwetterereignisse beeinflussen auch die Ernten und somit die Nahrungsmittelproduktion. Umso wichtiger ist es daher in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels guten landwirtschaftlichen Boden nicht durch Verbauung der Bewirtschaftung zu entziehen und damit die Lebensmittelversorgung vor dem Hintergrund der steigenden Weltbevölkerung zu gefährden. Bereits jetzt hat Österreich nur mehr 50 Prozent der für die Eigenversorgung notwendigen landwirtschaftlichen Böden pro Kopf für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung.
Landwirtschaft nicht Klimatäter, sondern Klimaopfer Nr. 1
Die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist vom Klimawandel als erste und am stärksten betroffen. Gleichzeitig ist sie aber ein wichtiger Akteur beim Kampf gegen den Treibhauseffekt und daher nicht Klimatäter sondern Klimaopfer. „Als einziger Sektor ist die Landwirtschaft bei der Reduktion der klimaschädigenden Emissionen auf Kyoto-Kurs. So steht einer Reduktion der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen von knapp 12 Prozent ein Plus von 54,6 Prozent für den Bereich Verkehr gegenüber. Der forcierte Klimaschutz ist schon alleine im Sinne unserer zukünftigen Generationen weiterhin ein Gebot der Stunde“, so Weinberger abschließend.