Österreichische Hagelversicherung zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten an der BOKU Wien mit Förderpreis aus
Wien (Österreichische Hagelversicherung, 19. November 2015): Die Österreichische Hagelversicherung verlieh auch dieses Jahr den Förderpreis für besondere wissenschaftliche Arbeiten mit hohem Praxisbezug aus dem Bereich Landwirtschaft. Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, überreichte mit Rektor Univ. Prof. Dr. Martin Gerzabek im Rahmen einer akademischen Feier an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien den Förderpreis in Höhe von insgesamt 3.000,- Euro an Dr. Georg Lehecka und Dipl.-Ing. Marcus Eichinger.
Preisverleihung Förderpreis Hagelversicherung (Fotocredit: Fotostudio Bichler)
Im Bild v.l.: Klaus Salhofer, Rektor Martin Gerzabek, Senatsvorsitzender Hubert Hasenauer, Georg Lehecka, Marcus Eichinger, Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger, Johann Sölkner, Vizerektor Josef Glößl
„Innerhalb der Volkswirtschaft ist der Agrarsektor am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist die Landwirtschaft den zunehmenden Unwetterextremen als Folge der Erderwärmung und auch der fortschreitenden Bodenversiegelung durch Verbauung unmittelbar ausgesetzt.“
Andere Sektoren können bei einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen den Produktionsstandort wechseln. Die Landwirtschaft hingegen hat diese Möglichkeit nicht. Als agrarischer Naturkatastrophenversicherer ist es uns ein wichtiges Anliegen, junge WissenschaftlerInnen und ihre Forschungen zu fördern. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige und langfristig wettbewerbsfähige Landwirtschaft, so Weinberger. Der Förderpreis wird von der Hagelversicherung seit 2012 gestiftet.
Vom Rohstoffmarkt bis zur Bodenphysik
Dr. Georg Lehecka erhielt für seine Dissertation “Value and effects of public information and effects of the financialization on commodity futures markets” die Auszeichnung der Österreichischen Hagelversicherung. Thematisch untersuchte er die Beziehung zwischen Rohstoffmarkt und Finanzmarkt. Die sogenannte „Finanzialisierung“ von Rohstoffmärkten umfasst den Umstieg auf elektronischen Handel und schnelleren Marktzugang bei niedrigeren Transaktionskosten sowie neue Marktteilnehmer. Die Ergebnisse der Dissertation zeigen, dass diese Finanzialisierung kein Schlüsselfaktor für die engere Beziehung zwischen Agrar- und Finanzmärkten ist und auch die Beziehung zwischen Handelsbewegungen an Terminmärkten und Preisen nicht maßgeblich verändert.
Dipl.-Ing. Marcus Eichinger befasste sich im Rahmen seiner Masterarbeit mit dem Thema „Verfahrenstechnische und bodenphysikalische Untersuchungen bei Band- und Radlaufwerken in der Praxis“ und konnte die Jury mit seinem Vergleich von Rad- und Bandlaufwerk hinsichtlich Bodenschonung und Treibstoffverbrauch überzeugen. Unter den Versuchsbedingungen besteht bei Radtraktoren die Gefahr einer Schadverdichtung, d.h. eine dauerhafte Schädigung des Bodengefüges, bis in 13 cm Bodentiefe. Diese ist bei einem Raupenlaufwerk nicht nachweisbar. Bei starker Schadverdichtung nimmt der Pflanzenertrag um bis zu 20 Prozent ab. Somit wird das Bandlaufwerk als guter Beitrag zum (qualitativen) Bodenschutz angesehen.
Die Österreichische Hagelversicherung
Die Österreichische Hagelversicherung ist der Spezialversicherer in der Landwirtschaft und wurde 1947 auf Initiative der Landwirtschaft von den Österreichischen Versicherern als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet. Neben Hagel werden landwirtschaftliche Kulturen auch gegen Dürre, Überschwemmung, Frost und zehn weitere Risiken versichert. Damit bietet sie die umfassendste Produktpalette Europas an und ist zudem Österreichs größter Tierversicherer. Das Unternehmen hat die rascheste und modernste Schadenserhebung Europas und arbeitet seit zehn Jahren weitgehend papierlos und damit klimaschonend. Die Österreichische Hagelversicherung engagiert sich auch für mehr Klimaschutz. Sie hat bereits 2001 den ersten österreichweiten Klimaschutzpreis initiiert, wirbt seit vielen Jahren für regionale klimafreundliche Lebensmittel mit kurzen Transportwegen und versucht Bewusstsein gegen den rasanten Bodenverbrauch zu schaffen.