Rekordverdächtiger Vegetationsbeginn bringt große Gefahr für Spätfrostschäden
Wien – (Österreichische Hagelversicherung, 4.4.2017): Der wärmste März der 251-jährigen Messgeschichte sorgt mit sommerlichen Temperaturen und viel ungetrübtem Sonnenschein für einen im Schnitt um 13 Tage verfrühten Vegetationsbeginn. Dieser bringt jedoch für Obstkulturen, die heuer früher als im Schnitt blühen, und Weinkulturen große Gefahren mit sich. Denn vereinzelte Frostnächte sind im April generell nicht unüblich und mit verfrühter Vegetation steigt das Risiko von Frostschäden exponentiell an. Im Gegensatz dazu überstehen Pflanzen in der Winterruhe frostige Nächte unbeschadet.
Die Gefahr von Spätfrost und dadurch verursachten Schäden steigt derzeit von Tag zu Tag. Das Jahr 2016 hat ganz deutlich gezeigt, was tiefe Temperaturen bei vorangeschrittener Vegetation verursachen können. Binnen weniger Stunden entstand durch den massiven Wintereinbruch Ende April 2016 ein Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft – vor allem bei Obst und Wein – von rund 200 Millionen Euro.
Extrem milder Wetterverlauf
Bereits der Februar war österreichweit ungewöhnlich mild und brachte punktuell frühlingshafte Temperaturwerte. Im März wurden stellenweise Temperaturabweichungen von bis zu +9°C zum langjährigen Bezugszeitraum 1981 bis 2010 gemessen. Im gesamten Bundesgebiet war das Flächenmittel um 3,5°C höher. Somit ist der März 2017 der wärmste der langjährigen Messgeschichte. Insgesamt gab es im März um 25 % mehr Sonnenstunden, in vereinzelten Gebieten bis 60 %. Die Höchsttemperatur betrug 26,1 Grad Celsius in Bischofshofen am 31. März.
Chart: Vegetationsverlauf Österreich