Täglich stirbt ein Bauernhof – Zunehmende Verbauung beschleunigt Klimawandel

Hagelversicherung: Versiegelung des Bodens führt zu mehr extremeren Wetterereignissen und gefährdet Lebensmittelversorgung

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 04. Dezember 2012): Der Bodenverbrauch in Österreich für Verkehr, Industrie, Wirtschafts- und Wohnraum, etc. gibt immer mehr Anlass zur Sorge. Laut Umweltbundesamt gehen pro Tag in Österreich durchschnittlich rund 20 Hektar landwirtschaftliche Fläche durch Verbauung verloren. Dies entspricht der Größe von 28 Fußballfeldern pro Tag oder über 10.000 Fußballfeldern pro Jahr.

Der Österreichischen Hagelversicherung liegt als Naturkatastrophenversicherer der Landwirtschaft sehr viel am Erhalt fruchtbaren Bodens – doch die Zahlen sind alarmierend. Seit 1950 ist die verfügbare Ackerfläche pro Einwohner in Österreich um ein Drittel zurückgegangen – standen vor 60 Jahren noch 2.200 m² pro Einwohner zur Verfügung sind es heute nur noch 1.600 m². „Das Verbauen und Versiegeln von Acker- und Grünland hat sowohl negative klimatische als auch wirtschaftliche Folgen. Zum einen geht dadurch wertvoller CO2-Speicher verloren und somit wird der Klimawandel mit zunehmenden Wetterextremereignissen beschleunigt. Darüber hinaus fällt auch die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern, weg. Zum anderen gefährden nicht nur die zunehmenden Naturkatastrophen sondern auch die enorme Verbauung von wertvollem Boden die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln“, erklärt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung anlässlich des Weltbodentages am 5. Dezember.

Mit einem Wort: Wir müssen die Entwicklung beim Bodenverbrauch durch sorgsamen Umgang mit der unwiederbringlichen Ressource Boden insbesondere im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder stoppen! Dazu braucht Österreich mehr Sensibilität für dieses existentielle Thema. Ein Land mit immer weniger fruchtbarem Boden macht die künftigen Generationen mangels ausreichender Versorgungsicherheit mit Lebensmitteln und wegen des zunehmenden Klimawandels sehr verletzbar.

Der Weltbodentag (engl. World Soil Day) ist ein internationaler Aktionstag am 5. Dezember. Er wurde von der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) im Rahmen ihres 17. Weltkongresses, im August 2002 in Bangkok ernannt. Mit ihm soll ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt werden. Die International Union of Soil Sciences (IUSS) ist eine am 19. Mai 1924 als International Society of Soil Science (ISSS) gegründete wissenschaftliche Gesellschaft für Bodenkunde und seit 1993 Mitglied des International Council for Science (ICSU). Die Umbenennung von ISSS zu IUSS erfolgte 1998. Regelmäßig (mittlerweile alle vier Jahre) richtet die IUSS an wechselnden Orten den bodenkundlichen Weltkongress World Congress of Soil Science (WCSS) aus. Der IUSS gehören fast 90 nationale sowie regionale Gesellschaften weltweit an, die insgesamt etwa 55.000 Wissenschaftler der Bodenkunde vertreten. Im deutschsprachigen Raum gehören der IUSS die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG), die Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft (ÖBG) und die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz (BGS) an.


Bodenverbrauch in Österreich: Ackerfläche pro Kopf seit 1950 um ein Drittel weniger