US-Agrarreform: Förderungen nur noch für Agrarversicherungssysteme
Österreich mit der geplanten Ausweitung der Prämienförderung auf richtigem Kurs
Wien (Österreichische Hagelversicherung, 5. Februar 2014): Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel zuerst und am stärksten betroffen. Aufgrund dieser Entwicklung wird eine Risikominimierung zur Abfederung von Ertragsschwankungen in den nächsten Jahren noch wichtiger. So hat der US-Kongress gestern eine massive Reform der Agrarpolitik bis 2018 beschlossen. Nach jahrelangen Gesprächen verabschiedete der Senat in Washington das eine Billion Dollar schwere Gesetz, das die Leitlinien der US-Agrarpolitik bis Ende 2018 festlegt. Die Mittel für die Landwirtschaftspolitik in den USA betragen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 956,4 Milliarden Dollar (708 Milliarden Euro). Das Gesetz beendet die jahrzehntealte Praxis, dass Landwirte unabhängig vom erwirtschafteten Ertrag Subventionen erhalten. Stattdessen sollen die Farmer künftig für ihre Versicherungen gegen Ernteverluste Geld vom Staat bekommen. Ernte- und Einkommensabsicherungssysteme werden somit in den Mittelpunkt gestellt.
Für Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung und seit 2011 Präsident der Internationalen Vereinigung der Agrarversicherer (AIAG), ist dies richtungsweisend: „Die USA unterstützt damit nur noch das aktive Risikomanagement der Landwirte und somit die Hilfe zur Selbsthilfe. International geht der Weg ganz eindeutig in Richtung eines noch umfassenderen Risikomanagements in Form eines Private-Public-Partnership-Modells. Diese Entwicklung bestätigt auch den in Österreich eingeschlagenen Weg zu einer noch umfassenderen Ernteversicherung. Aufgrund der Risikovielfalt wird das Zusammenspiel aus Landwirtschaft, Versicherungswirtschaft und öffentlicher Hand immer wichtiger. Österreich nimmt hier in Europa sicher eine Vorreiterrolle ein.“
Die Inhalte dieser umfassenden Risikoabsicherung werden auch beim amerikanischen Ernteversicherungskongress (NCIS-Convention) nächste Woche in Arizona Schwerpunkt sein. Weinberger wird in seiner Funktion als AIAG-Präsident über Chancen und Risiken für Ernteversicherer referieren und Vertreter des US-Senates treffen.