US-Ernteversicherungskongress: Herausforderung Klimawandel

Geförderte Agrarversicherungssysteme als Antwort auf die zunehmende Erderwärmung

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 13. Februar 2015): Im Rahmen des dieswöchigen amerikanischen Ernteversicherungskongresses in Fort Myers standen die Auswirkungen des Klimawandels und Absicherungssysteme für die Landwirte im Fokus der Diskussion. Die Landwirtschaft ist vom Klimawandel und damit von der Erderwärmung zuerst und am stärksten betroffen. Aufgrund dieser bedrohlichen Entwicklung wird die Risikominimierung zur Abfederung von Ertragsschwankungen in den nächsten Jahren noch wichtiger. Im Mittelpunkt der US-Agrarpolitik stehen daher geförderte Ernte- und Einkommensabsicherungssysteme, wobei die jährlichen finanziellen Fördermittel für diese Versicherungssysteme 9 Milliarden US Dollar betragen. Durchschnittlich bezahlt der Staat 63 Prozent der Prämie für seine Farmer. Darüber hinaus übernimmt er die Rückversicherung für besonders hohe Risiken, wie zum Beispiel die Dürre. Nur durch diese Maßnahmen kann ein breites und dauerhaftes Sicherheitsnetz über die produzierenden US-Farmer gespannt werden.

Für Kurt Weinberger, in seiner Funktion als Präsident der weltweiten Vereinigung der Agrarversicherer (AIAG) Vortragender beim US-Ernteversicherungskongress, ist das amerikanische System die richtige Antwort auf die zunehmende Risikovielfalt. „Der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf die Landwirtschaft ist kein nationales oder kontinentales Problem, sondern eine globale Tatsache, auf die es eine Antwort braucht. Neben der Vielfalt an Wettextremen wie Frost, Dürre, Hagel und Sturm nehmen auch die Preisvolatilitäten global zu, weshalb bereits über 90 Prozent der Farmer in den USA Einkommensversicherungen abschließen. Eine auf Private-Public-Partnership basierende Risikominimierung zur Abfederung von Ertrags- und Einkommensschwankungen gewinnt daher in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung.“ Dass dafür eine feste Partnerschaft aus Landwirtschaft, Versicherungswirtschaft und öffentlicher Hand erforderlich ist, davon konnte sich Weinberger im Gespräch mit dem Chef der amerikanischen Ernteversicherungsvereinigung (NCIS) Tom Zacharias überzeugen. „Wichtig ist, dass Ernteversicherungs- und Einkommensversicherungsprogramme verfügbar, bezahlbar, wirksam und praktikabel sind, damit die Landwirte bei Einkommensverlusten eine entsprechende Absicherung haben. Denn nur ein stabiler Agrarsektor garantiert langfristig eine entsprechende Lebensmittelversorgung für eine wachsende Weltbevölkerung“, so Weinberger abschließend, der den in Österreich eingeschlagenen Weg zu einer noch umfassenderen Ernteversicherung als richtungsweisend sieht. Gerade die jüngste Initiative von Landesrat Stephan Pernkopf und LK-Präsident Hermann Schultes, die gesamte Mehrgefahrenversicherung inklusive der Dürreversicherung für das Grünland durch das Land Niederösterreich zu bezuschussen, sind zukunftsorientierte und verlässliche Entscheidungen zur Absicherung der bäuerlichen Betriebe.


Weinberger mit dem Chef der amerikanischen Ernteversicherungsvereinigung Tom Zacharias (Foto: ÖHV)