US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack folgte Einladung von AIAG-Präsident Kurt Weinberger

Weltweiter Agrarversicherungskongress in Amerika: Vilsack hält Ernteversicherungen auf PPP-Basis zur Sicherung der Lebensmittelversorgung für unverzichtbar.

Wien (Österreichische Hagelversicherung, 29.9.2015): Der alle zwei Jahre stattfindende Welt-Agrarversicherungskongress der AIAG (Association Internationale des Assureurs de la Production Agricole) findet zurzeit in den USA, Kansas City, zum Thema „Private Public Partnership (PPP) zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion“ statt. „Im Gegensatz zu Europa haben Ernteversicherungen in der Landwirtschaft der USA eine lange Tradition und haben auch eine Vorbildwirkung für den gesamten Agrarversicherungsmarkt der Welt“, so der AIAG-Präsident und Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in seiner Eröffnungsrede. „Umso mehr freut es mich, dass rund 300 Teilnehmer aus 31 Ländern der Einladung gefolgt sind. In Amerika wurden die ursprünglichen Ernteversicherungen zunehmend ergänzt durch umfassendere Erlösversicherungen, die Ertrags- und Preisrisiken miteinander kombinieren. Agrarpolitisch geht die Tendenz zunehmend zu umfassenden Risikomanagement-Instrumenten auf Private Public Partnership Basis. So beteiligt sich in Amerika der Landwirt mit 35 Prozent an der Prämie und der Staat bezahlt den Rest von 65 Prozent.“

Auch der US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack bekräftigt in seiner Eingangsrede diese Form der Bezuschussung: „Wenn man sich nur die vergangenen Dürreperioden in der amerikanischen Kornkammer anschaut, dann sieht man, dass es sich dabei um wiederkehrende und großflächige Extremwetterereignisse handelt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssen wir uns zukünftig die Frage stellen, inwieweit unsere Farmer noch gewinnbringend und nachhaltig produzieren können. Mit der Bezuschussung zur Ernte- und Erlösversicherungsprämie bieten wir den Bauern aber ein Sicherheitsnetz an. Die Farmer sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und ernähren unsere Familien. Wir unterstützen sie daher mit entsprechenden Prämienförderungen, weil nur so eine ausreichende Lebensmittelproduktion im eigenen Land gewährleistet werden kann.“

Auch Weinberger sieht sich im eingeschlagenen Weg der AIAG bestätigt: „Der Klimawandel macht vor Landesgrenzen und Kontinenten nicht halt, er ist eine globale Herausforderung. Jede Nation muss aber Ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir müssen weiterhin intensiv an Private Public Partnership-Modellen arbeiten. Denn nur ein stabiler Agrarsektor, der Einkommensausfälle bewältigen kann, ist in der Lage, eine immer weiter steigende Weltbevölkerung mit prognostizierten 9,5 Mrd. Menschen im Jahr 2050 nachhaltig zu ernähren. Nur mit umfassenden Ernteversicherungen wird es möglich sein, die Auswirkungen des Klimawandels und die damit vermehrt auftretenden Wetterextreme für die Landwirte kalkulierbar zu machen. Erste wichtige Schritte in diese Richtung konnten international in den vergangenen Jahren gesetzt werden.“


AIAG-Präsident Kurt Weinberger und US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack resümieren: „Landwirtschaft war, ist und wird der wichtigste Sektor der Volkswirtschaft bleiben. Nur die Bauern produzieren das, was wir täglich essen. Ohne Bauern keine Lebensmittel und keine Zukunft. Wer isst, ist also Teil der Landwirtschaft. Daher müssen wir die Landwirtschaft mit Private Public Partnership-basierten Ernteversicherungen schützen.“ © ÖHV

Über die AIAG:
Die „Internationale Vereinigung der Hagelversicherer“ (AIAG) wurde im Jahr 1951 in Paris gegründet. Derzeit zählt die AIAG 102 Mitglieder aus 32 Ländern und 5 Kontinenten und repräsentiert ein Prämienvolumen im Agrarbereich von 29 Mrd. US Dollar.