26. Februar 2024

Pferdefell im Wechsel

Fellwechsel unterstützen und das Equine Cushing-Syndrom erkennen

Zweimal im Jahr wechseln Pferde ihr Fell, um sich an die klimatischen Gegebenheiten anzupassen. Der Nährstoffbedarf des Tieres ist in dieser Zeit erhöht, weshalb die Fütterung auf die Bedürfnisse in diesem besonderen Zeitraum abgestimmt werden sollte. Eine intensive Fellpflege durch Bürsten, Striegeln und Massieren erleichtert den Fellwechsel und erhöht das Wohlbefinden. Nicht jedes Pferd übersteht – trotz der richtigen Pflege – den Fellwechsel problemlos. Wir werfen einen Blick auf Abweichungen und das Equine Cushing-Syndrom.

Ablauf des saisonalen Fellwechsels

Im Frühjahr und im Herbst wechseln Pferde ihr Fell, genauer gesagt das Deckhaar. Dies liegt aber nicht an der vermeintlichen Temperaturänderung, sondern an der Tageslichtlänge. Diese steuert bestimmte Hormone an, die für die Regulierung des Fellwechsels verantwortlich sind. Der eigentliche Wechsel erfolgt im Frühjahr. Das Deckhaar wird erneuert und die Haare sind für den Sommer entsprechend dünner. Im Herbst wird das Deckhaar länger, um vor Kälte zu isolieren.

Welche Probleme gibt es beim Fellwechsel?

Der Fellwechsel stellt eine starke Belastung für den Organismus dar. Häufig treten Verdauungsstörungen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte auf. Es können auch vermehrt Hautreizungen auftreten. In seltenen Fällen oder bei empfindlichen Pferden kann es sogar zu Hufrehen kommen. Stoffwechselprobleme, insbesondere das Equine Cushing-Syndrom können zu Unregelmäßigkeiten im Fellwechsel führen.

Unterstützende Fütterung und Fellpflege

Das Pferd benötigt während des Fellwechsels eine ausgewogene Fütterung, da es in dieser Phase oft zu einem Nährstoffmangel kommt. Bieten Sie qualitativ hochwertiges Raufutter, insbesondere frisches Heu an. Dies ist reich an Eiweiß, das essentiell für den Aufbau der Haare ist. Die Gabe von Zink, das die Bildung von Keratin fördert, wird empfohlen. Keratin trägt zum Wachstum des Haars und der Haarwurzel bei. Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen kann durch die Fütterung mit frischem Obst und Gemüse sichergestellt werden. Essentielle Fettsäuren, wie Omega-3 und Omega-6 unterstützen die Hautgesundheit und den Glanz des Fells, weshalb eine ölreiche Fütterung (z.B. Leinöl) sinnvoll ist.

Verschiedene Pflegemaßnahmen, wie z.B. Striegeln und Bürsten erleichtern den Fellwechsel.

Eine intensive Fellpflege ist nie verkehrt. Beim Verlust des Winterfells im Frühjahr fördert gründliches Bürsten und Striegeln die Durchblutung und den Fellwechsel. Spezielle Fellwechselkämme dienen zur Entfernung der losen Haare, während Gummi- und Federstriegel ebenfalls hilfreich sind. Putz- und Massagehandschuhe regen die Durchblutung an.

Equines Cushing-Syndrom

Das Equine Cushing-Syndrom (ECS), auch als PPID (Pituitary Pars Intermedia Dysfunction) bekannt, ist eine hormonelle Störung. Cushing tritt in der Regel bei älteren Pferden auf, wobei das Risiko einer Erkrankung mit steigendem Alter zunimmt.

Der Botenstoff Dopamin ist bei betroffenen Pferden stark reduziert, wodurch sich in der Hirnanhangdrüse ein gutartiger Tumor entwickelt. Dieser führt zu einer Überproduktion der Hormone ACTH und Cortisol. Es entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht und die typischen Symptome des ECS entwickeln sich.

Hauptsymptome sind:

  • Zu langes, dichtes und lockiges Fell (Hypertrichose)
  • Späterer Fellwechsel
  • Muskelabbau (v.a. der Rückenlinie)
  • Fettumverteilung
  • Hufrehe

Eine ausgeprägte Hypertrichose ist oftmals ein deutliches Anzeichen für ECS bzw. PPID. Eine eindeutige Diagnose kann mittels eines Bluttests erfolgen. Obwohl ECS nicht heilbar ist, kann es durch die richtige Medikation und Fütterung gut behandelt werden und die Lebensqualität des Pferdes erhalten.

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*Dieser Beitrag enthält ausschließlich allgemeine Informationen und bietet keine spezifische tierärztliche Beratung, weshalb er nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Behandlung von Krankheiten verwendet werden darf. Der Beitrag erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der Information garantiert werden. Der Verfasser schließt jegliche Haftung in diesem Zusammenhang aus. Bei medizinischen Anliegen zu Ihrem Pferd und im Ernstfall sollten Pferdebesitzer stets den Rat ihres Tierarztes einholen.

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